So steigerst Du deine Performance im Home Office
Seit Mitte März machen viele von uns eine ganz neue Erfahrung: Home Office! Insbesondere diejenigen, die es nicht gewöhnt sind von zu Hause aus zu arbeiten, merken spätestens jetzt, 4 Wochen später: so gemütlich wie in der Vorstellung ist Home Office dann doch nicht. Warum das so ist und was Du tun kannst, um Deine Performance im Home Office zu steigern zeigen wir in diesem Artikel. Und, wir geben Dir Tipps, wie Du trotz Arbeiten und Wohnen am gleichen Ort abends trotzdem gut abschalten kannst.
- Problem 1: Ohne Wechsel von Zuhause und Arbeitsplatz komme ich nicht in den „Work-Modus“. + Tipps
- Problem 2: Ich lasse mich schnell ablenken. + Tipps
- Problem 3: Meine Kollegen fehlen mir für den optimalen Arbeitstag. + Tipps
- Problem 4: Arbeit & Freizeit zu Hause – mir fällt die Decke auf den Kopf. + Tipps
- Problem 5: Ich kann abends nicht richtig abschalten. + Tipps
- Fazit und letzter Tipp
Problem 1: Ohne Wechsel von Zuhause und Arbeitsplatz komme ich nicht in den „Work-Modus“.
Du arbeitest zu Hause nicht so produktiv, wie im Büro? Für Home Office-Neulinge kann es eine echte Umstellung sein, sich an einen Arbeitsalltag zu gewöhnen, ohne physisch am Arbeitsplatz im Büro zu sitzen.
Die Ursache ist häufig: Es fehlt die Struktur im Arbeitsalltag. Diese ist normalerweise zum Teil durch den „Ortswechsel“ von außen vorgegeben. Ohne diesen Ortswechsel kann morgens gerne mal das Duschen entfallen, gefrühstückt wird irgendwann im Laufe des Vormittags und Mittagspause machst du „einfach irgendwann“ oder gar nicht, weil du sie einfach vergisst.
Der Nachteil an einem Arbeitstag, der über den ganzen Tag zu reichen scheint und einer damit verbundenen strukturierten Strukturlosigkeit: Die Grenzen zwischen Arbeit und Pausen/Feierabend verschwimmen. Deshalb weiß auch der Kopf nicht ganz genau: arbeiten wir nun, oder haben wir Pause? Struktur ist unabdingbar für einen Fokus auf die Arbeit!
Unsere Tipps:
Etabliere eine Morgenroutine:
Für viele beginnt ein Arbeitstag mit der Fahrt zum Büro. Dein Kopf hat sich an diese Routine gewöhnt, und bereitet sich so auf die Arbeit vor. Das fällt im Home Office weg.
Helfen kann dir eine alternative (Morgen-)Routine, um in den Arbeitstag zu starten - ob du vor der Arbeit joggen gehst, 20 Minuten ein Buch liest, duschst, ausgiebig frühstückst oder nur kurz frische Luft schnappst, ist völlig egal. So kannst du deinen Kopf mental auf die Arbeit vorbereiten.
Halte dich an (flexible) Arbeitszeiten:
Vielleicht musst du dich sowieso wie gehabt an deine (Büro-)Arbeitszeiten halten. Dann gilt nur: halte dich daran. Es kann aber auch sein, dass du dir deine Arbeitszeit flexibel einteilen kannst. In diesem Fall solltest du zuallererst herausfinden, wann deine produktivste Zeit ist.
Manch einem fällt es leichter morgens früh aufzustehen und die Arbeit bis in den Nachmittag zu erledigen. Andere schlafen lieber bis 11 Uhr aus (weil sie vorher sowieso nichts erledigt bekommen) und arbeiten bis 22 Uhr. Sobald du deine produktivste Zeit gefunden hast, kannst du deine Kernarbeitszeit etablieren und den Rest des Tages für private Angelegenheiten nutzen.
Das gleiche gilt übrigens für Pausen: Pausen sind wichtig. Aber plane sie in deiner Arbeitszeit ein und mach sie nicht flexibel!
Dein Arbeitsplatz – egal wo, aber bitte nicht im Bett:
Nicht jeder hat den Platz und die Ressourcen für ein extra Home Office-Zimmer. Das ist nicht so schlimm. Ob am Schreibtisch, am Küchentisch, mit Beistelltisch auf der Couch oder auf dem Boden: je nach Persönlichkeit kannst du überall völlig gedankenversunken in der Arbeit stecken – außer im Bett.
Im Bett schläfst du und machst sonst nichts anderes, naja fast nichts. Wenn dein Bett zu deinem Arbeitsplatz wird, kann dein Kopf womöglich nicht mehr zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden und sich auch während der Arbeit nicht auf diese fokussieren. Also raus aus den Federn!
Arbeitskleidung: bequem bitte!
Oft lesen wir, dass es hilft, sich im Home Office zu kleiden wie im normalen Büroalltag. Wie du dich im Home Office kleidest, ist – meiner Meinung nach – völlig egal. Manchen scheint es tatsächlich zu helfen, sich ein Hemd oder einen Blazer überzuziehen. Andere können auch in Jogginghose arbeiten (und dies nun endlich auch tun!). Finde heraus, was für dich funktioniert.
Schreibe (konkrete) Todo-Lists:
Mit einem Ziel vor Augen arbeitet es sich schneller und produktiver – das ist dir bestimmt nicht neu. Es kann dir helfen zum Anfang jeder Woche aufzuschreiben, welche „großen Projekte“ du zu Ende bringen willst und welche kleineren Aufgaben dafür auf jeden Fall erledigt werden müssen (und wann!).
Am Anfang jeden Tages kannst du dir kleine Ziele setzen und Tasks aufschreiben, die du erledigen willst. Verteile deine Aufgaben auf eine Woche und verteile Prioritäten. Je kleinteiliger deine Todo-List, desto produktiver und motivierter arbeitest Du, da dir kleine Erfolgserlebnisse, durch das Abhaken der Todo-List, beim Erreichen deiner Ziele helfen.
Tipp: Die App Asana bringt Struktur in deine Arbeit. Du kannst Projekte mit Unteraufgaben, inklusive Fälligkeitsdaten und Kommentaren anlegen, und Aufgaben an deine Teamkollegen delegieren.
Problem 2: Ich lasse mich schnell ablenken.
Zuhause gibt es unheimliche viele Quellen der Ablenkung. Das kann der Haushalt sein, womöglich eine Familie oder Wohngemeinschaft. Wer von zuhause aus arbeitet, kann vormittags einkaufen gehen, einen Kuchen backen oder endlich das Bild an der Wand gerade ausrichten, das schon so lange schiefhängt. Ebenfalls scheint es sehr verlockend, „nur kurz“ den privaten Facebook-Feed nach Neuigkeiten abzuchecken, eine Runde Online shoppen zu gehen oder den Kühlschrank zu plündern.
Unsere Tipps:
Da hilft nur eins – Focus & Disziplin.
Arbeitszeit ist Arbeitszeit! Erledige während ihr nur berufliche Angelegenheiten! Egal wie lange du wegen privaten Angelegenheiten abschweifst – eine Unterbrechung bedeutet meist, dass es lange Zeit braucht, bis du dich wieder auf die Arbeit konzentrieren kannst. Die einfache Regel, die jedoch viel Disziplin erfordert lautet: in der Arbeitszeit ist nur für Arbeit Zeit! Was damit einhergeht ist, dass Arbeit und Privates ganz klar getrennt werden und du, äquivalent dazu, auch in deiner Freizeit nicht mehr von deiner Arbeit ablenken lässt.
Also:
- Beseitige Ablenkung so gut wie möglich aus deiner Reichweite.
- Suche dir ein ruhiges Plätzchen.
- Bitte deine Mitbewohner/Familie um Ruhe.
- Vermeide Unterbrechungen!
- Sei diszipliniert!
Fazit und letzter Tipp:
Sei DANKBAR!!!
Hey, ihr Home OfficelerInnen - Es mag auf der einen Seite zwar ätzend sein im Home Office zu arbeiten. Vor allem aber ist es ein Segen! Viele haben nicht das Privileg ihre Arbeit einfach nach zu Hause verlagern zu können. Andere müssen sich vielleicht gerade dem Risiko aussetzen, entweder sich selbst oder ihre Familie mit dem Corona Virus anzustecken. Viele können womöglich ihren Job verlieren. Also nicht so viel Jammern. Auch diese Phase geht vorbei. Happy Home Office!
Unsere kleinen Helferchen für dich: unsere Smart Snacks – begleiten dich von früh bis spät.
Problem 3: Meine Kollegen fehlen mir für den optimalen Arbeitstag.
Auch dieses Problem kennen viele: mit Kollegen arbeitet es sich einfacher. Zum einen, weil du in der Anwesenheit von arbeitenden Kollegen selbst motivierter arbeitest. Sei es wegen der „Kontrolle“ oder wegen dem „Zwang“ auch zu „liefern“. Zum anderen macht es mehr Spaß einen Arbeitstag gemeinsam mit Kollegen zu verbringen. Du hast die Möglichkeit, gemeinsam Mittagspause zu machen, Kaffee zu trinken und dich über die Arbeit (und das Wochenende) auszutauschen. Egal ob introvertiert oder extrovertiert: der Mensch „braucht“ soziale Kontakte. Im Home Office arbeitest du nun einsamer, als im Büro oder Coworking Space.
Unsere Tipps:
Nutzt die bestehende Infrastruktur und bleibt in Kontakt!
Wer braucht in Zeiten von Skype, Zoom, FaceTime o.ä. physische Meetings? Über Laptops oder Smartphones könnt ihr euch einfach und schnell verabreden und austauschen. Nicht nur zum Beginn der Woche, sondern auch zwischendurch. Anstelle einer langen Mail einfach mal anrufen – so kommt das Gefühl auf nicht alleine zu sein! „Geheimtipp“ für Skype o.ä.: Immer mit eingeschalteter Kamera telefonieren. Der Grund: das Gefühl „kontrolliert“ zu werden, legt bei dir den Office-Schalter um.
Teilt euch eure Ziele mit:
Holt zum Beginn eines Arbeitstages oder einer Woche alle zu einem Skype-Meeting zusammen und teilt euch eure Ziele und Tasks mit. Je mehr Kollegen wissen, was du vorhast, desto mehr Grund hast du deine Projekte und Aufgaben auch wirklich zu erledigen!
Werdet kreativ in Sachen Teambuilding:
Zugegeben: es kann sein, dass wir uns bei diesem Punkt in der Startup-Bubble befinden. Dennoch möchten wir ihn mit dir teilen: Habt ihr normalerweise einmal in der Woche ein Teamevent, sind deine Arbeitskollegen nicht nur Arbeitskollegen, sondern deine Lunch-Buddies?
Werdet kreativ in der Übersetzung von realen Aktivitäten in die virtuelle Welt: ihr könnt skypen während jeder bei sich in der Küche sitzt und isst, und ihr könnt nachmittags zusammen Kaffee trinken. Es gibt sogar Chefs, die ihren Angestellten Wein nach Hause schicken, damit sie zum Feierabend hin gemeinsam ein Wein-Tasting machen können (kein Witz).
Problem 4: Arbeit & Freizeit zu Hause – mir fällt die Decke auf den Kopf.
Arbeiten zu Hause, gerade in Zeiten der Ausgangssperre und des Kontaktverbots, bedeuten: von früh bis spät Zuhause. Wenn man gar nicht mehr die eigenen vier Wände verlässt, kann einem schnell mal die Decke auf den Kopf fallen.
Unsere Tipps:
Gehe mind. 1x am Tag nach draußen:
Egal ob für den Einkauf, um sportlich aktiv zu werden oder einfach für einen Spaziergang: geh auch ab und an mal raus. Sei es, um den Briefkasten zu leeren und beim Bäcker ein Brot zu kaufen. Die Gründe liegen auf der Hand: du musst immerhin einmal am Tag aussehen, wie ein normaler Mensch, schnupperst frische Lust, fühlst dich als Teil einer Gemeinschaft und vertrittst dir die Beine. Das tut gut!
Sorge für eine aufgeräumte Wohnung:
Es lässt sich noch viel schwerer auf die Arbeit fokussieren, wenn die Wohnung ein einziges Chaos ist. Zum einen, weil das Aufräumen eine Ablenkung schlechthin ist, zum anderen, weil eine unordentliche Wohnung kein optimales Arbeitsklima zulässt. Also: räum auf!
Aber nicht in deiner Arbeitszeit, sondern abends oder morgens. Du solltest etwas Zeit in deiner Freizeit dafür aufwenden. Sobald du anfängst in deiner Arbeitszeit aufzuräumen, wirst du diese Gewohnheit nicht so schnell los.
Solltest Du während der Arbeit Musik hörst, dann bitte ohne Vocals:
Manche können es überhaupt nicht: Während der Arbeit Musik hören. Manche haben im Home Office endlich die Freiheit Musik hören zu können. Da Musik aber immer ins Gehirn geht und dort verarbeitet wird, unser Tipp: wenn Musik, dann ohne Vocals. Entspannte Klassik oder sanfte Beats können deine Stimmung heben und deine Produktivität erhöhen.




Problem 5: Ich kann abends nicht richtig abschalten.
Freizeit und Feierabend können ohne getrennte Räumlichkeiten schnell ineinander verschwimmen. Gerade weil die aktuelle Situation es nicht erlaubt, dass Du dich mit Freunden (zum Essen) verabreden kannst, fällt es dennoch schwierig abends in Feierabend-Stimmung zu kommen (weil man ja sowieso schon den ganzen Tag Zuhause verbracht hat). Wie wird dein Feierabend zu einem richtigen Feierabend?
Halte deine Arbeitszeit ein und schränke deine Erreichbarkeit ein:
Fang nicht an zu prokrastinieren und deine Freizeit für Arbeitszeit eintauschen. Sonst kommt es irgendwann soweit, dass du an einem Sonntagabend um 22:00 Uhr irgendwelche Tasks erledigst! Halte dich an deine Kernarbeitszeiten und trenne Freizeit und Arbeit wenigstens zeitlich klar voneinander (wenn es physisch schon nicht möglich ist). Am besten ist übrigens, wenn du dann auch telefonisch nicht mehr (oder nur noch im absoluten Notfall) erreichbar bist und deine E-Mail-Benachrichtigungen auf deinem Smart-Phone bis zum Morgen pausierst.
Bleibe mit Freunden in Kontakt und werdet kreativ:
Abends mit Menschen interagieren tut gut und hilft uns, auf andere Gedanken zu kommen. Neuer Input hilft, die Arbeit beiseite zu schieben und den Kopf abzuschalten. Genauso wichtig ist Lachen übrigens. Und da es die Zeit gerade nicht zulässt, sich zu treffen gilt auch hier: setzt eure Dates in virtuelle Unternehmungen um. Skypt, spielt nebenher Tabu, redet einfach miteinander (und trinkt ein Glas Wein dazu). Soziale Kontakte tun gut!